каждому дано не по уму
немецкая статья про русский мат. Ржачно. плакал.Ein Kosmos an GefühlenDer russische Mutterfluch
Die Stimmung steigt im Moskauer Klub "Apelsin". Auf der Bühne lärmt die Petersburger Ska-Punk-Truppe "Leningrad". 1500 Fans grölen lauthals mit, was Anführer Sergej Schnurow singt: "Wot takaja chuinja!" So eine ... was? Das unflätige Schimpfwort "chuinja" ist in seiner schillernden Bedeutungsvielfalt kaum zu übersetzen. Schnurows Texte sind mit Mutterflüchen gespickt, deshalb hat Moskaus hochmoralischer Bürgermeister Juri Luschkow die Gruppe "Leningrad" über Jahre mit einem Auftrittsverbot in der Hauptstadt belegt.
Mat, die von "Matj" (Mutter) abgeleitete Fluchsprache, ist ein offiziell absolut verpönter Teil des Russischen. Zugleich es ist die Alltagssprache von Millionen Männern in Russland. Arbeiter, Soldaten, Bosse und selbst Politiker, eben alle "richtigen Kerle", reden im "dreistöckigen Mat", dass die anderen rote Ohren bekommen. "Was haben Mat und Diamat (dialektischer Materialismus) gemeinsam?" hieß es zu Sowjetzeiten. "Beides sind mächtige Waffen des Proletariats."
Eigentlich verwendet Mat nur vier Grundbegriffe, die dann spielerisch hundertfach variiert werden und einen ganzen Kosmos von Empfindungen erschließen können. Mat kann die Worte der Normalsprache fast komplett ersetzen. Während im Deutschen die derbsten Schimpfworte aus der Fäkalsprache stammen, bedient sich das Russische wie das Englische reichlich beim Sexuellen.
"Bljad" bedeutet im Wortsinn Schlampe oder Hure, doch es wird nur selten abfällig für Frauen gebraucht. Manche Russen flechten die Kurzform "blja" in ihren Redestrom ein, als wollten sie Atempausen oder Zeichensetzung mitsprechen. "Ich habe heute blja Hering mit Kartoffeln gefrühstückt blja", ist ein typischer Satz. Wer sich etwas gewählter ausdrücken will, nimmt statt "blja" das ähnlich klingende "blin" (Pfannkuchen).
"Chuj" ist ein Slangwort für das männliche Glied. Doch die Formel "na chuj" (wörtlich: zum Schwanz) soll vor allem die Aussage bekräftigen: "Das habe ich na chuj nicht nötig". Geh zum Schwanz! ist auf Russisch die unhöflichste Form, jemanden zum Teufel zu schicken. Manchmal ist der Doppelsinn beabsichtigt: "Wanja, setz zum Schwanz 'ne Mütze auf, damit die Ohren nicht abfrieren!" In ähnlicher grober Form bezeichnet "pisda" das weibliche Geschlechtsorgan. Aus vielen Variationen ragt das mit männlicher Endung versehene "pisdez" heraus: Schlimmer geht's nicht! Das ist das Ende!
Natürlich hat auch das amerikanische "Motherf..." ein Gegenstück in Russland. "Iob twoju matj" legt nahe, der Sprecher habe in Intimverkehr mit der Mutter seines Gegenübers gestanden. Doch wieder geht es nicht um den Wortsinn. Ein Armeefeldwebel oder ein Vorarbeiter verleihen auf diese Weise ihren Befehlen Nachdruck: "Hol mal Bier, ... deine Mutter!" Ein gedehntes "twoju matj" kann dagegen Ausdruck größter, ungekünstelter Überraschung und Bewunderung sein, wenn man zum ersten Mal des Kremls oder der Pyramiden ansichtig wird.
Kein russischer Sprachlehrer, der auf sich hält, wird Ausländern Mat beibringen. Man tut auch selbst besser daran, ihn zu vermeiden, weil man den typischen Tonfall eines russischen "Muschik" sowie nicht trifft. Doch der Säuferpoet Schnurow von "Leningrad" dichtet: "Ohne Mat geht es nicht." In seinen Texten gelangt die Abschaumsprache Mat zu literarischen, ja philosophischen Ehren. Wie lehrt eine alte russische Regel? "Kein Gedanke ist so hehr und licht, dass man ihn auf Russisch nicht mit schmutzigen Schimpfwörtern ausdrücken könnte."
Friedemann Kohler, dpa
Die Stimmung steigt im Moskauer Klub "Apelsin". Auf der Bühne lärmt die Petersburger Ska-Punk-Truppe "Leningrad". 1500 Fans grölen lauthals mit, was Anführer Sergej Schnurow singt: "Wot takaja chuinja!" So eine ... was? Das unflätige Schimpfwort "chuinja" ist in seiner schillernden Bedeutungsvielfalt kaum zu übersetzen. Schnurows Texte sind mit Mutterflüchen gespickt, deshalb hat Moskaus hochmoralischer Bürgermeister Juri Luschkow die Gruppe "Leningrad" über Jahre mit einem Auftrittsverbot in der Hauptstadt belegt.
Mat, die von "Matj" (Mutter) abgeleitete Fluchsprache, ist ein offiziell absolut verpönter Teil des Russischen. Zugleich es ist die Alltagssprache von Millionen Männern in Russland. Arbeiter, Soldaten, Bosse und selbst Politiker, eben alle "richtigen Kerle", reden im "dreistöckigen Mat", dass die anderen rote Ohren bekommen. "Was haben Mat und Diamat (dialektischer Materialismus) gemeinsam?" hieß es zu Sowjetzeiten. "Beides sind mächtige Waffen des Proletariats."
Eigentlich verwendet Mat nur vier Grundbegriffe, die dann spielerisch hundertfach variiert werden und einen ganzen Kosmos von Empfindungen erschließen können. Mat kann die Worte der Normalsprache fast komplett ersetzen. Während im Deutschen die derbsten Schimpfworte aus der Fäkalsprache stammen, bedient sich das Russische wie das Englische reichlich beim Sexuellen.
"Bljad" bedeutet im Wortsinn Schlampe oder Hure, doch es wird nur selten abfällig für Frauen gebraucht. Manche Russen flechten die Kurzform "blja" in ihren Redestrom ein, als wollten sie Atempausen oder Zeichensetzung mitsprechen. "Ich habe heute blja Hering mit Kartoffeln gefrühstückt blja", ist ein typischer Satz. Wer sich etwas gewählter ausdrücken will, nimmt statt "blja" das ähnlich klingende "blin" (Pfannkuchen).
"Chuj" ist ein Slangwort für das männliche Glied. Doch die Formel "na chuj" (wörtlich: zum Schwanz) soll vor allem die Aussage bekräftigen: "Das habe ich na chuj nicht nötig". Geh zum Schwanz! ist auf Russisch die unhöflichste Form, jemanden zum Teufel zu schicken. Manchmal ist der Doppelsinn beabsichtigt: "Wanja, setz zum Schwanz 'ne Mütze auf, damit die Ohren nicht abfrieren!" In ähnlicher grober Form bezeichnet "pisda" das weibliche Geschlechtsorgan. Aus vielen Variationen ragt das mit männlicher Endung versehene "pisdez" heraus: Schlimmer geht's nicht! Das ist das Ende!
Natürlich hat auch das amerikanische "Motherf..." ein Gegenstück in Russland. "Iob twoju matj" legt nahe, der Sprecher habe in Intimverkehr mit der Mutter seines Gegenübers gestanden. Doch wieder geht es nicht um den Wortsinn. Ein Armeefeldwebel oder ein Vorarbeiter verleihen auf diese Weise ihren Befehlen Nachdruck: "Hol mal Bier, ... deine Mutter!" Ein gedehntes "twoju matj" kann dagegen Ausdruck größter, ungekünstelter Überraschung und Bewunderung sein, wenn man zum ersten Mal des Kremls oder der Pyramiden ansichtig wird.
Kein russischer Sprachlehrer, der auf sich hält, wird Ausländern Mat beibringen. Man tut auch selbst besser daran, ihn zu vermeiden, weil man den typischen Tonfall eines russischen "Muschik" sowie nicht trifft. Doch der Säuferpoet Schnurow von "Leningrad" dichtet: "Ohne Mat geht es nicht." In seinen Texten gelangt die Abschaumsprache Mat zu literarischen, ja philosophischen Ehren. Wie lehrt eine alte russische Regel? "Kein Gedanke ist so hehr und licht, dass man ihn auf Russisch nicht mit schmutzigen Schimpfwörtern ausdrücken könnte."
Friedemann Kohler, dpa
@настроение:
Хотя понятно, что не все русские изъясняются трехэтажным матом.... далеко не все....
Но действительно... от солдата до министра могут....
ну наüписано же, что либой маломальски уважающий себя учитель русского, как ин.яза преподавать мат не будет-соответственно разумные индивидумы мира сего на нём и не изрекаются.
А если серьезно, то грустно очень. Самый ужас что процент гопоты среди эмигрантов из бывшего СССР просто зашкаливает и эти люди разговаривают именно так. Стыднло за отечество.
А насчёт употребления мата как такового. Не считаю это смертным грехом, но всё хорошо в меру.
Плохо это, однозначно.
Нечем гордится. Позорно.
Разговаривать и употреблять — две большие разницы.
повторюсь-маломальски уважающий себя учитель. а быдло, оно и в Африке, как говориться.
Finsternis
эта херь, как вы вырозились, лежала на вполне разумном сайте (что возможно и не говорит о том, что сиё не херь, но всё же.
по-моему написано апсолютно так как оно и есть. я так не вырожаюсь, хотя иногда и матерюсь, и моё окружение так не общается, и за отечество мне не стыдно. Ибо в каждой стране есть большая куча быдла.
aspirin_c
ты тоже одна из них?
просто я тоже апсолютно так же думала, а вообще, если найти нормальных людей, образованных (а они тоже есть
в общем не все такие поголовно.
поэтому мне статья показалась смешной, соглашусь с Faultier .
не знаю даже что и сказать.
а на самом деле до слёз смеялась.особенно тут-"Wanja, setz zum Schwanz 'ne Mütze auf, damit die Ohren nicht abfrieren!"
Faultier
+1
Теперь хоть ясно, как объяснять что к чему приезжающим и интересующимся немцам)
Думаю, в нашей стране есть много вещей куда более грустных, чем мат... К моему глубочайшему сожалению....
4aika, спасибо за статью, мне особенно понравилось название. Почему-то в России редко так говорят über den russischen Mutterfluch)
4aika Одна из кого?
просто теперь есть еще и возможность обьяснить друзьям отца, почему он в немецком посреди üредложений вставляет некое nah.
как бы не прескорбно, но на самом деле так.
aspirin_c
Ausländer/Aussiedler.
А в скандинавских странах дамы смотрят на каждого, позволившего себе в приличном обществе сказать "чертовщина" шокированно и осуждающе. И них вот своя проблематика.
А немцы от русского мата пищат. И тайно завидуют. Тем выразительности в своём родном языке не хватает. Verdammte Scheisse auch, oder?
А немцы от русского мата пищат. И тайно завидуют. Тем выразительности в своём родном языке не хватает.
во-во))) это я и хоела сказать=)
Ö_ö
где вы подменуз понятий-то нашли?
Я, например, тоже учу русскому языку немецких студентов (в рамках репетиторства). И я объясняю им, что такое мат, из чего он состоит и что значат базовые понятия. Разумеется, не на активное владение и не на первом занятии. Но я считаю это неотъемлемой ипостасью русского языка, а из песни слова не выкинешь. Нa мой взгляд, полезно понимать, куда тебя послали и что написано на заборе - как с культурологической, так и с коммуникационной точки зрения.